Keine Vermittlungen, keine Neuzugänge
Tagebucheintrag 18.04.24
Nachtrag zu Penelope
Sie hat gestern die Zahnsanierung einigermaßen überstanden. Ihr Zustand ist nicht lebensbedrohlich, aber auch nicht so, dass sie so eine Zahn-Sanierung locker wegsteckt.
Sie hat länger gebraucht, um nach der Narkose wieder richtig wach zu werden. Deshalb werden wir Penelope vermutlich unkastriert vermitteln, weil eine weitere Narkose in näherer Zukunft nicht ratsam ist.
Sie braucht einfach etwas mehr Fürsorge als andere Katzen. Penelope braucht keine Medikamente, aber spezielles Futter. Sie hat ein Problem mit Harngries, was bei Mädels doch eher seltener auftritt als bei Jungs, deshalb soll sie dauerhaft entsprechendes Futter bekommen.
Guten Tag liebes Tierheim Team.
Wir wollten uns nach zwei Monaten mal bei Ihnen melden. Wir haben im Februar die Mimi adoptiert, sie trägt jetzt den Namen Lucie. Sie hat allerhand Unfug im Kopf, treibt viel Schabernack. Sie genießt Streicheleinheiten und die ersten Sonnenstrahlen auf dem Hof.
Sie ist sehr gut angekommen und bringt viel Freunde ins Haus.
Herzliche Grüße von Lucie
In eigener Sache
Heute kam eine Reporterin des TV zu uns.
Sie möchte eine kleine Serie starten, wo in unregelmäßigen Abständen schwer vermittelbare Katzen von uns in der Zeitung vorgestellt werden sollen.
An sich eine gute Idee und da hätten wir natürlich einige Kandidaten, die bei den Interessenten nicht direkt ganz oben auf der Wunschliste stehen.
Aber auch hier ist es nicht so einfach, wie man sich das so als Außenstehender vorstellt.
Normalerweise müsste man dort doch die richtig schwierigen Fälle vorstellen. Scheue Katzen, FIV-Katzen, kranke und alte Tiere und die Tiere, die sogar eine Kombination aus diesen Eigenschaften besitzen.
Aber leider melden sich dann auch Leute, denen es hauptsächlich nicht um die Katze geht, sondern um die Stärkung ihres Egos. Die brüsten sich dann überall damit, dass sie so eine Katzen aus dem Tierheim „gerettet“ haben.
Das habe ich über die Jahre immer wieder festgestellt, wenn wir bei „Tiere suchen ein Zuhause“ Problemtiere vorgestellt haben.
Und die Leute sind dann echt beleidigt und reagieren pampig, wenn wir ihnen die Tiere nicht anvertrauen.
Nach dem Motto: der Tierschutz möchte ja gar keine Tiere vermitteln.
Genau solche Menschen sind auch mit schuld daran, dass so viele Hunde aus Süd- und Ost-Europa in deutschen Tierheimen sitzen.
Vielleicht kennen Sie auch die Leute, die Hunde aus der „Tötungsstation“ gerettet haben. Fragt man dann aber mal kritisch nach, haben viele der Leute das Tier bereits nach kurzer Zeit in ein Tierheim abgeschoben, loben sich aber immer noch, weil es ja dem Tier hier in Deutschland viel besser geht.
Auf solche Leute habe ich keine Lust und deshalb stellen wir Tiere mit Handicap vor, aber die wir auch mit etwas Geduld auch so vermitteln können.
Wenn sich dann in dem Gespräch herausstellt, dass diese Leute sich wirklich um sehr schwierige Tiere kümmern können und wollen, dann stellen wir denen auch die echten Notfelle vor.
So machen wir das seit Jahren und haben sehr gute Erfahrung damit gemacht.
Das bedarf natürlich ein besonderes Gespür und Menschenkenntnis meiner Mitarbeiter, um solche Leute herauszufiltern.
Wir gehen davon aus, dass Mutzie als erste Katze vorgestellt wird.
Ihre Handicaps sind altersbedingt. Mutzie hört schlecht, schreit deshalb manchmal etwas lauter. Ihr Gedächtnis ist nicht mehr das beste, deshalb findet sie nicht zu 100 Prozent das Katzenklo und sie braucht anfangs etwas, bis sie auftaut, ist dann aber eine ganz liebe Maus.
Sie sehen, nicht etwas für jeden, aber auch nichts für die Leute, die das nur für ihr Ego machen, dafür ist es nicht dramatisch genug.
Für die weitere Planung sind Penelope, Waska & Zisa sowie der FIV-Kater Jack vorgesehen.
Wenn die auch so vermittelt werden, rücken die nächsten Katzen nach.
Morgen bin ich nicht im Haus, deshalb kommt der nächste Eintrag erst am Montag.
Schönes Wochenende, Rainer Kordel