Tagebucheintrag 25.04.24

Kingston ist einer von drei oder vier Fundkatzen aus Kinderbeuren, die wir gemeldet bekommen haben. Das Ordnungsamt Traben-Trarbach hat uns den Auftrag erteilt, sie aufzunehmen, med. zu versorgen und zu vermitteln, wenn sich kein Besitzer meldet.
Gestern ist Kingston zu uns gekommen, weil er eine Verletzung im Gesicht hat. Bei der Frau war er nicht besonders umgänglich, zeigte er sich bei uns von der netten Seite und lies sich die Wunde näher anschauen. Es sind Grabmilben, die Kingston so gequält und auch die Wunden verursacht haben. Und eigentlich ist er schwarz-weiß. Die braunen stellen sind Wundsekret, dass sich Kingston großflächig im Gesicht verteilt hat. Er hat entsprechende Medikamente bekommen. Er soll ca. 2015 geboren sein, war unkastriert und dadurch natürlich FIV-positiv getestet worden.
Die fehlenden Katzen sollen zu uns kommen, wenn sie bei der Futterstelle auftauchen.

Nachtrag zu Linus (12)
Linus wurde am Dienstag kastriert und negativ getestet. Sonst war alles OK, bis auf den Umstand, dass er ein Kryptochide war. Das heißt, die Hoden sind in den Bauchraum gerutscht, wodurch die Kastration etwas aufwendiger war. Er könnte zeitnah ausziehen.

Nachtrag zu Kalea-Sofia (1)
Kalea-Sofia wurde kastriert und war nicht tragend! Ihr Alter wurde auf ca. Mai 2023 geschätzt, sie wurde negativ getestet und gekennzeichnet.
Es ist immer noch nicht zu 100 Prozent sicher, ob sie komplett weiß und taub ist. Ein Fleck auf dem Rücken wird, je nachdem wen ich frage, als Dreck oder als Farbfleck interpretiert. So geht es auch beim Hörtest. Die einen sagen, sie reagiert nicht auf Klatschen oder Fingerschnippen, sie andern schieben es auf ihr großes Bedürfnis, lieber mit der Quarantänebox-Tür zu schmusen, als auf blödes Klatschen zu reagieren. Eventuell klärt sich das in den nächsten Tagen.

In eigener Sache
Ich bin diese Woche vom Trierischen Volksfreund kontaktiert worden. Sie wollte meinen Meinung zur Eröffnung des neuen Katzen-Kaffee in Trier.
An sich spricht grundsätzlich nichts gegen solch ein Kaffee, in dem Katzen zu den Besuchern an den Tisch kommen (sollen) und sich ein paar Streicheleinheiten abholen (können).
Dafür müssen nach meiner Meinung nur ein paar Dinge beachtet werden.
Es müssen die richtigen Katzen sein. Kleine Rampensäue, die auch Hektik und laute Geräusche nicht abschrecken und am liebsten mittendrin sein wollen.
Und es sollten genügend Katzen vor Ort sein, damit sich nicht alle auf eine Katzen stürzen.
Und die Katzen sollten sich sehr gut untereinander vertragen, was bei solchen menschenbezogenen Charakteren, nicht immer gegeben ist. Oft ist es so, je menschenbezogener die Katze um so eifersüchtiger reagiert sie auf ähnlich gestrickte Artgenossen.
Und es sollten genügend Rückzugsmöglichkeiten geben, wenn es doch einmal zu viel des Guten ist.
Und es muss sichergestellt sein, dass die Katzen nicht ausbüxen können, das Kaffee liegt mitten in der Stadt.
Und was passiert mit den Katzen, wenn sie doch nicht so menschenbezogen sind, wie sie für so ein Kaffee gebraucht werde, oder das Kaffee sich nicht trägt und irgendwann schließt.
Der TV hat mir gesagt, dass die Betreiber Katzen aus dem Tierschutz genommen hätten.
Ich weiß, dass ich vor einiger Zeit einmal angefragt wurde, ob wir für solche ein Konzept passende Tiere hätten.
Ich habe abgelehnt, weil wir solch menschenbezogene Katzen auch zeitnah in ein nettes Zuhause vermitteln können.
Also viele bedenken, aber wie anfangs erwähnt, kann das auch für die Katzen gut funktionieren. Kann!