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Tagebucheintrag 28.04.21

verfasst am 28. April 2021

Hier ausnahmsweise ein Eintrag am Mittwoch. Es ist sehr viel Text und deshalb am Mittwoch.
Nicht jeder interessiert sich dafür.

Zuerst die  Antwort des Mannes, der in Hong Kong wohnt und für uns die „China-Boxen“ baut, als ich Ihm von dem Tierschützer vor Ort erzählte.

Das ist ja interessant! Die Welt ist eigentlich nur eine kleine Kugel im Universum 🙂

Und, ja es stimmt, Zhuhai liegt nicht weit weg von Hong Kong. Es ist die Nachbarstadt von Macao.

Aber…. “nicht weit weg” bedeutet fast gar nichts in diesem Fall.

Zwar heutzutage sowohl Hong Kong als auch Makao, beide gehören China, aber in der Tat sind es weiterhin drei verschiedene Länder mit festen Grenzen und den ganz unterschiedlichen Zivil- und Handelsrechtsystemen.

In China, soweit ich es weiß, ist Tierschutz keine Prioritätssache, deshalb sind die rechtlichen Bedingungen nicht entwickelt. Tierkliniken sind oft gut, professionell (habe eigene Erfahrung) und relative teuer, aber Tierheime sind nicht wirklich da und wenn ja, dann sind sie zu 99% von dem Staat, geregelt, finanziert und betrieben.

Solche Tierheime haben das Ziel ganz anders definiert als in der EU oder US.

Die sollen sich vor allem darum kümmern die streunenden Tiere (am meistens Katzen oder Hunden) zu fangen und nach paar Tagen (je nachdem wie viel Platz die Tierheime haben), wenn sie von niemandem abgeholt werden, einfach zu “eliminieren”.

Das liegt daran, dass die freilaufenden Tiere die Gefahr für die Menschen (z.B. Infektion, Biss,…) und Verkehr verursachen, vor allem in den Städten, und den Tierheimen steht kein unbegrenzter Platz zur Verfügung. Da haben die Menschen und die allgemeine Sicherheit einen Vorrang vor den Tieren und deren Schutz.

Hong Kong und Macao sind aber die ehemaligen Kolonien, haben andere Kulturen, Rechtssysteme und winzige Territorien zu kontrollieren im Vergleich zu China.
Da kannst du von dem Tierschutz reden und Tatsächlich sind die Tierheime gut zu finden und arbeiten mit relativ hoher Integrität. Die Zuschüsse von dem Staat sind aber winzig und sie leben grundsätzlich von Spenden.

 

Hier die Mail des Tierschützers mit einer Beschreibung der Zustände vor Ort.

Hallo Herr Kordel,
die Punkte die Ihr Bekannter anspricht kann ich alle so bestätigen. Die offiziellen Stellen sind eigentlich nur Hundefänger, wie man Sie vor vielen vielen im Westen auch kannte.
Also keine netten Leuten.
Es werden Streuner eingefangen, und wenn sich in ein paar Tagen kein Besitzer meldet, getötet.
Manchmal wird vor einem Tötungstag eine Liste mit Fotos verschickt, und vielleicht adoptiert doch jemand. Aber die meisten Hunde haben wohl keine Chance, da es dann doch nicht die richtige Moderasse ist.

Nun ja….  im Grunde schlimm so, aber hier ist halt einfach alles anders. Manche sagen, die andere Seite der Welt, aber ich kann sagen, es ist eine andere Welt, mit anderen Vorstellungen in Allem.
Es gibt aber auch viele gute Entwicklungen. Hier im Süden stehen ja Hunde und Katzen (und alles andere) traditionell auf der Speisekarte, und wie üblich wenn Menschen mit Tieren Geld verdienen ist der Umgang mit der Kreatur widerlich.
Es gab schon eine Regelung, dass mit Haustieren nicht mehr gehandelt werden darf, und dass diese auch nicht mehr gegessen werden dürfen.
Und seit der Corona-Geschichte wurde auch damit angefangen, dieses neue Gesetz in die Tat umzusetzen. Nun ist das Land aber riesig und die Menschenmengen unvorstellbar. Daher wird es Jahre dauern und es müssen wohl auch zwei ältere Generationen aussterben, damit so ein Umdenken sich überall einstellt.
Viele junge Leute haben diese Lebensweisen schon aufgegeben. Es tut sich einiges. Vor ein paar Wochen wurde in einer Nachbarstadt ein illegaler Verkauf von Katzen von Tierschützern geortet. Dies war in einem Lebensmittelmarkt mit vielen Ständen und Räumen, und dort sollten dann in der Nacht um die 200 Katzen geschlachtet und verkauft werden. Verfolgt wurde das wohl auch von Tierschützern aus anderen Großstädten, teils 1000 Kilometer entfernt, denn es handelte sich bei vielen Tieren um gestohlene Haustiere.

Ach ja, Haustierdiebstahl zum Schlachten gibt es hier viel. Nun kamen dann mit Hilfe der örtlichen Polizei diese Katzen zu den freiwilligen Helfergruppen. Das ist auch eine große und gute Entwicklung, dass die Polizei was getan hat. Und das sieht man auch jetzt mehr und mehr. Der alte Filz verschwindet halt aus den Büros und die jüngeren Generationen machen es besser. Dies alles schreibe ich nur mal als kleines Beispiel.
Ihr Bekannter hat auch recht mit dem Punkt dass es freiwillige Gruppen ohne Gewinnabsichten schon schwer haben. So etwas muss wohl von den offiziellen Aufsichtspersonen schwer zu verstehen sein, dass es Menschen gibt die ohne Egoismus und Gier handeln können.

Die Katze mit dem Speer im Kopf hat überlebt. Das war eine Fischharpune, und das wurde mit Absicht gemacht. Es gibt hier schon viele Perverslinge die im Leben versagen und zum Kompensieren Kätzchen aufschlitzen (wurde auch letzte Woche gefunden) oder anzünden.
Diese Katze wurde bei einer Kantine gefangen und laut den Firmenmitarbeitern war sie fast drei Monate dort unterwegs in dem Zustand. Bis dann mal endlich jemand dran gedacht hat, dass man ja mal was machen könnte und Helfer rufen kann. Auch so eine Sache die ich hier viel beobachte, dass es viele viele Leute mit dem Denken nicht so haben.
Der Speer wurde dann entfernt, die Wunde ist recht gut verheilt. Drei Wochen später hat sie noch 2 Kätzchen entbunden, und ist jetzt im Rettungshaus.

Das Rettungshaus nimmt eigentlich nur solche Härtefälle auf. Und davon gibt es genug. Katzen ohne Augen, oder querschnittsgelähmt, oder anders verletzt. Und entlaufene oder ausgesetzte Haustiere, die dann auch nicht viele Chancen auf der Straße hätten.

Ihr Vorschlag mit den Kartonagen ist sehr gut. Ich hoffe dies umzusetzen. Ich werde nun mehr mit der Eigentümerin des Rettungshauses arbeiten, und versuche mit ihr feste Regeln und Arbeitsabläufe einzuführen. Fehlendes Management ist meiner Meinung nach ein Hauptproblem, was zu einer hohen Arbeitsbelastung führt. Und Kreuzinfektionen. Auch ist es schwierig Personal zu finden, und vor allem solche die auch schaffen können.

Ein kleiner Einblick von dieser Seite hier. Haben Sie denn vielleicht noch ein paar Fotos wie es bei Ihnen aussieht? Auf Ihrer Webseite sind ja mehr die Katzen in Nahaufnahme. Aber weniger von den Räumen insgesamt. Sowas wäre schön zu sehen, und auch hier zum Zeigen.

mit vielen Grüßen aus Zhuhai, A. R.

 

Tierschützer in Deutschland zu sein ist bereits hart, aber das in einem solchen Land und Kultur, unter solchen Zuständen und sehr wahrscheinlich reichlich Anfeindungen, dazu gehört einiges an Mut und Überzeugung. Respekt!
Da möchte ich gerne Helfen, eventuell finden wir noch eine Möglichkeit.
Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Rainer Kordel

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